Qualität sichern in Vietnam: Muster, In-Line-Kontrollen und Pre-Shipment-Inspections

Wer in Vietnam produziert oder Waren einkauft, weiß: Der Preis allein entscheidet nicht über den Erfolg einer Beschaffung. Qualitätssicherung ist der Schlüsselfaktor für reibungslose Lieferketten, Kundenzufriedenheit und langfristige Partnerschaften.

Dieser Leitfaden zeigt, wie Sie mit einem systematischen Prüfprozess Ihre Importqualität aus Vietnam dauerhaft sichern.

Warum Qualitätsmanagement im Vietnam-Sourcing so wichtig ist

Vietnam ist ein wachsender Produktionsstandort mit tausenden Exportfabriken. Doch zwischen erstklassigen Herstellern und unerfahrenen Betrieben bestehen große Unterschiede.Regelmäßige Qualitätsprüfungen helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen – bevor sie teuer werden. Besonders mittelständische Unternehmen profitieren von einem strukturierten Qualitätsmanagement, das klar definierte Prüfphasen vorsieht.

Quelle: TÜV Rheinland – Inspection Services

Die drei zentralen Kontrollstufen im Vietnam-Sourcing

1. Pre-Production Check (PPC)

Diese Kontrolle findet vor Produktionsbeginn statt. Sie dient dazu, Rohstoffe, Werkzeuge und Produktionspläne zu überprüfen. So wird sichergestellt, dass Materialien, Maße und Verpackungen den vereinbarten Spezifikationen entsprechen.👉 Vorteil: Frühzeitige Korrekturen vermeiden Ausschuss und Zeitverlust.

2. In-Line Inspection (DPI)

Während der laufenden Fertigung werden Stichproben genommen. Diese In-Line-Kontrolle erlaubt es, Qualitätsabweichungen sofort zu korrigieren, bevor sie sich auf ganze Chargen auswirken.Die Inspektoren prüfen unter anderem:

• Verarbeitung und Materialqualität

• Maße, Farben und Funktionalität

• Einhaltung von Standards (z. B. AQL, ISO 9001)

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3. Pre-Shipment Inspection (PSI)

Die Endkontrolle vor dem Versand stellt sicher, dass die fertigen Waren vollständig, sauber verpackt und in der vereinbarten Qualität geliefert werden. Nur freigegebene Chargen dürfen exportiert werden.Auf Wunsch kann zusätzlich eine Loading Supervision durchgeführt werden, bei der der Containerbeladungsvorgang überwacht wird.

Quelle: SGS – Pre-Shipment Inspection Services

Qualitätsstandards und Zertifizierungen in Vietnam

Viele vietnamesische Hersteller arbeiten nach internationalen Normen und lassen ihre Produktionsprozesse regelmäßig auditieren. Zu den gängigen Standards gehören:

• ISO 9001 (Qualitätsmanagement)

• BSCI oder SA 8000 (Sozialstandards)

• FSC (nachhaltige Holzproduktion)

• OEKO-TEX® (Textilien ohne Schadstoffe)

Für Importeure ist es wichtig, diese Zertifikate anzufordern und deren Gültigkeit regelmäßig zu prüfen.

Quelle: AHK Vietnam – Qualitätssicherung & Zertifizierung

Tipps für ein effizientes Qualitätsmanagement in Vietnam

1. Klare Produktspezifikationen – jede Abweichung kostet Zeit und Geld.

2. Fotodokumentation der Muster – vermeidet Missverständnisse bei Folgeaufträgen.

3. Unabhängige Prüforganisationen – sichern Objektivität.

4. Langfristige Lieferantenbewertung – vergleicht Qualität über mehrere Chargen.

5. Vor-Ort-Kommunikation in Vietnam – kurze Entscheidungswege erhöhen Reaktionsgeschwindigkeit.

Fazit

Erfolgreiches Sourcing in Vietnam beginnt mit klaren Qualitätsstandards und konsequenter Kontrolle. Wer in jede Produktionsphase – vom Muster bis zur Verladung – systematisch prüft, minimiert Risiken, stärkt die Marke und sichert Kundenzufriedenheit.

Mit professionellen Partnern und transparenten Prozessen ist hohe Produktqualität „Made in Vietnam“ keine Glückssache, sondern das Ergebnis eines durchdachten Systems.